Rat
Verabschiede die Nacht
mit dem Sonnenhymnus
auch bei Nebel
hol dir die ersten
Informationen aus
den Liedern Davids
dann höre die
Nachrichten und lies
die Zeitung
beachte die Reihenfolge
wenn du die Kraft
behalten willst
die Verhältnisse
zu ändern
Ergebnis
Nach dem morgendlichen
Gang über die
Psalmbrücke
drehe ich mich nicht
mehr um die eigene
Achse
ich atme die alten
Heilworte in meine
Tagängste
und bin
guter Hoffnung
glauben
Gegen alle Hoffnung hat Abraham voll Hoffnung geglaubt, dass er der Vater vieler Völker werde, nach dem Wort: So zahlreich werden deine Nachkommen sein. Er zweifelte nicht im Unglauben an der Verheißung Gottes, sondern wurde stark. (Röm 4,18.20)
Keine Sicherheit. Keine. Der Anfang eine Übertreibung: Vater vieler Völker. Abraham, der Kinderlose, der Nomade bricht auf. Einer, der Namenlose, Unsichtbare, zieht mit. Wer weiß es?
Das Wort ist der Stern. Immer war das Neue ein Risiko auf’s Wort. Immer Plan A. Ohne Alternative. Ohne Zweifel. Umwege sind dem Lebendigen erlaubt. Wenn er mehr Sterne braucht, fallen sie ihm in den Schoß. Du weißt, der Himmel ist verschwenderisch. Aber nur, wenn du dich auf ihn verlässt. Und er lebt nach einem anderen Kalender. Auch das musst du wissen, wenn du sein Vorgesehenes erreichen willst. Auf den letzten Metern vor dem Ziel zieht dich sein Atem. Die Gespräche werden wortkarger. Das Schweigen nimmt zu. Äußerlich verarmst du. Wirst ganz leicht.
Und keine Ängste mehr.
Die Schiffe
die wir bauen
werden untergehen
zerbrechen werden
die Archen
die uns tragen
für eine Zeit
Allein die Gebete
der Mutigen
zeigen das Land Zukunft
ihre kleine Stimme
ihre große
die um Rettung weiß
durch sie
verwandelt sich
das Dunkel der Angst
in lichtes Jobeljahr
Biografie
Die Liebe befreite sich
aus den göttlichen Gesetzen
himmelreiner Ordnungen
fürchtete nicht das Exil
und suchte eine Bleibe
in der brüchigen Heimat
Mensch
Hier lebt sie
uns aus dem Gesicht
geschnitten
im augenblick leben
nichts ist gegenwärtiger
als der augenblick
das einfallende wort
gilt jetzt und hat
jetzt seine zeit
der horizont zukunft
ist undurchschaubar
im zwielicht
der versprechungen
für morgen oder
übermorgen
wer weiß das schon
im aufgehenden
morgenlicht preise
die unbeirrbare
wiederkehr der sonne
die deine sinne
nicht belügt
anruf
O, ihr ungläubigen, von menschen gehetzten menschen,
könnt ihr nicht einmal einen augenblick stehen bleiben
und ausatmen und einatmen und zurückschauen
und nach vorne schauen und ausatmen und einatmen
und spüren dass ihr lebt und hören nur hören
dass ihr ein gotteshaus seid TEMPEL des anderen geistes
DES GEISTES GOTTES der euch bewohnt und ihr wisst es
aber ihr habt es wieder und wieder vergessen
Und das ist heute
Seine Segenshand
Legt den Kern frei
Das alte Lied
Über Brot und Wein
Wieder und wieder
Gesungen von Rettung
Alle Widerworte
Beugen sich dem Wort
Das bin ich für Euch
Alle Zweifel
treten den Rückzug an
abendgebet
aus der tiefe meine kleine stimme
kerzenbegleitet murmelt sie bruchstücke
von dunkel und licht gesammelt
mit herz und verstand
es ist der augenblick der hinüberleuchtet
in die dunkelheit verlorenen vertrauens
in seit langem verblassende bilder