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Häufig gestellte Fragen und Antworten

Die Reliquien sind alte Stoffe, die bezeichnet werden als: das Kleid Marias aus der Nacht, in der Jesus geboren wurde, die sogenannten Windeln Jesu, mit denen Maria dem Kind Schutz gab, das Enthauptungstuch, in das man den Kopf des heiligen Johannes des Täufers legte und das Lendentuch Jesu, das er am Kreuz getragen haben soll.

Im nahe gelegenen Kornelimünster werden im gleichen Zeitraum das Schürztuch vom letzten Abendmahl, das Schweißtuch und das Grabtuch Jesu verehrt. Karl der Große soll sie einst als Geschenk aus Jerusalem erhalten haben.

Nur im siebenjährigen Rhythmus (ab 1349) werden sie aus ihren Schreinen entnommen und für die Dauer von zehn Tagen für Besucher gezeigt und in zahlreichen Gottesdiensten verehrt.

Der Überlieferung nach erhielt Karl die Reliquien um das Jahr 800 n. Chr. als Geschenk aus Jerusalem. Seit 1349 werden die Reliquien alle sieben Jahre den Gläubigen aus dem europäischen Raum und aus aller Welt gezeigt und dazu für den Zeitraum von zehn Tagen aus dem goldenen Marienschrein im Aachener Dom entnommen.

Benedikt von Aniane (750–821) gründete um 814 das Benediktinerkloster im heutigen Kornelimünster. Dieser war Berater Kaiser Ludwigs des Frommen, Sohn von Karl dem Großen. Ludwig der Fromme schenkte dem neu gegründeten Kloster die drei Heiligtümer Schürztuch, Grabtuch und Schweißtuch aus dem Aachener Reliquienschatz.

Die fränkischen Reichsannalen berichten, dass zur Einweihung der Pfalzkapelle im Jahr 799 ein sagenhafter Reliquienschatz aus Jerusalem übersendet wird. Dieser zieht schon damals zahlreiche Pilger an, vor allem zum Kirchweihfest am 17. Juli, das mit einem Ablass verbunden ist. Die Heiligsprechung Karls im Jahr 1165 lässt die Pilgerzahlen steigen. Zwischen 1220 und 1239 entsteht der Marienschrein. Seit dieser Zeit wird die Wallfahrt „Aachener Heiligtumsfahrt“ genannt.

Bei den Reliquien handelt es sich um antike Stoffe aus dem vorderasiatischen Raum. Die Echtheit der Tücher lässt sich nicht beweisen. „Die Wirklichkeit ist größer als das, was die Naturwissenschaften uns zu sagen haben“, sagt Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff. Keine Untersuchung, keine Überlieferung führe „zu dem Beweis: In diese Windel hat Jesus rein gemacht.“ Die vier Aachener Reliquien werden als Zeichen der Erlösung durch Jesus Christus gesehen. Sie weisen auf sein Leben hin, von der Geburt bis zum Tod.

Reliquien sind Erinnerungsstücke. Jeder besitzt Heiligtümer, Dinge, die ihm heilig sind. Es sind Gegenstände oft ohne großeren materiellen Wert, die eigene Erinnerungen lebendig halten.

Die Heiligtumsfahrt 2023 steht unter dem biblischen Leitwort 'Für wen haltet ihr mich? (Mt 16, 15). Es ist die Frage an alle Christen, wie sie Jesus sehen. Aber es geht nicht nur um das Christusbild, sondern auch darum, wie Menschen heute gesehen werden wollen und wie sie sich darstellen - besonders im Internet und in Sozialen Medien. Ständig veränderte Profile machen deutlich, dass Menschen sich oft anders darstellen, um entdeckt und gesehen zu werden. Auf der anderen Seite ist es heute notwendig, die Identität von Menschen immer mehr zu überprüfen. Identität und Wahrhaftigkeit gehören deshalb auch zu den meist geforderten Charaktereigenschaften von Stars, Politikern und Vertretern der Kirchen.

Einladung und Aufforderung zugleich ist das Motto „Entdecke mich“, eine Fokussierung des Leitwortes: Das Wahrhaftige im Menschen und in sich selbst finden. Christus und den Glauben neu oder anders entdecken durch das Erlebnis der Heiligtumsfahrt und deren Tuchreliquien.

Nein, der Dom ist während der Heiligtumsfahrt ein Ort der Besinnung und des Gebets. Daher sind in dieser Zeit keine Besichtigungen oder Domführungen möglich.

Mehr als 100.000 Menschen aus aller Welt werden 2023 wieder zur Heiligtumsfahrt erwartet. Bei der Wallfahrt im Jahr 2014 kamen 125.000 Pilger und Besucher nach Aachen.

Das Domkapitel und das Bistum Aachen. Wallfahrtsleiter ist Dompropst Rolf-Peter Cremer. Dompropst und Bischof Dr. Helmut Dieser laden gemeinsam zur Heiligtumsfahrt ein.

Zu den Aufgaben des Domkapitels gehören der Gottesdienst, die Seelsorge und die Sakramentenspendung sowie die Liturgie, Erhalt des Domes und die Wahl eines neuen Bischofs. Zudem hat das Kapitel die Mitsorge in der Leitung des Bistums. Vorsitzender und Sprecher des Domkapitels ist Dompropst Rolf-Peter Cremer.

Das Wallfahrtsbüro (Tel. 0241/452-884) ist die zentrale Anlaufstelle für die Pilger und Besucher zur Heiligtumsfahrt. Dort gibt es tagesaktuelle Informationen zum Programm während der Wallfahrtstage.

An jedem Wallfahrtstag finden Pilgermessen und verschiedene spirituelle Angebote statt. Die Heiligtumsfahrt regt Künstler in besonderer Weise zur Auseinandersetzung an. Mit Hilfe von Bildender Kunst, Musik, Literatur, Tanz und Theater gestalten sie ein vielfältiges Programm. Detaillierte Informationen gibt es unter www.heiligtumsfahrt2023.de  sowie täglich auf der Videowand auf dem Katschhof und im Wallfahrtsbüro in der Dominformation.

Eine Anmeldung für Einzelpilger und Gruppen ist nicht erforderlich.

Die Pilger sind herzlich zu allen Wallfahrtstagen eingeladen. An einzelnen Tagen werden sich sehr viele Menschen auf den Weg nach Aachen machen. An einigen Tagen setzen besondere Gruppe, die nachmittags auf dem Katschhof einen eigenen Pilgergottesdienst feiern, Akzente.

Der allgemeine Informationsflyer ist in Deutsch und Englisch verfügbar. In diesen Sprachen sind auch Informationen auf der Internetseite www.heiligtumsfahrt2023.de  zu finden.

Der Katschhof ist über eine Rampe in der Krämergasse zu erreichen. Der Bereich vorne links an der Altarbühne ist für Rollstuhlfahrer reserviert. Eine behindertengerechte Toilette steht im Domhof zur Verfügung

Der Dom ist mit einer induktiven Höranlage ausgestattet.

Nein, im Dom sind keine Tiere erlaubt. Auf dem Katschhof ist aus Sicherheitsgründen während der Messen davon abzusehen.

Vom Hauptbahnhof bzw. vom Bahnhof Aachen-Schanz aus erreichen Sie in 15 Gehminuten die Innenstadt und den Dom.

Bei Unwetter- oder Sturmwarnungen wird kurzfristig entschieden, ob gegebenenfalls aus Sicherheitsgründen Veranstaltungen im Freien nicht stattfinden.

Bei Unfällen und Notfällen Hilfe holen unter 112 oder 110, mit den notwendigen Angaben zu Was? Wann? Wo? Wer? Wie viele?

Der Malteser-Hilfsdienst (MDH) ist rund um den Dom präsent.