überlebensübung beten
täglich
unser herz darin üben
mit aller menschen herz
zu schlagen
Es geht.
Wenn du gehst,
geht es.
Er, der Eine,
sagt zum Lahmen:
„Geh!
Dein Glauben
hat dir geholfen!“
So ist es.
Komm, wir gehen …
Wir haben die Festung verlassen,
unsre Heimat ist der Weg.
Wir tragen nicht Pelze noch Nerze.
Wir tragen auch keinen neuen Frack.
Wir haben die Festung verlassen,
unsre Heimat ist der Weg.
Wir kennen die Nacht und die Nächte.
Wir kennen die Heimatlosigkeit.
Wir haben die Festung verlassen,
unsre Heimat ist der Weg.
Wir haben Musik in den Händen.
Wir haben die Zukunft im Blut.
Wir haben die Festung verlassen,
unsre Heimat ist der Weg.
In uns brennt noch Sehnsucht, und Zweifel.
Wir kennen die ganze Wahrheit nicht.
Wir haben die Festung verlassen,
unsre Heimat ist der Weg.
Heut‘ schon möcht‘ ich das Morgen wagen:
Atmen einer neuen Welt.
Heut‘ schon möcht‘ ich die Wette sagen:
Dass Hoffnung Zukunft erzählt.
Heut‘ schon möcht‘ ich die Freude verkünden:
Farbenspiel im Grau.
Heut‘ schon möcht‘ ich Bewegung erfinden:
Verrückt und ernst, frisch wie Tau.
Ein Karussell der fliegenden Hände,
ein Festival in den Slums unserer Städte,
eine Melodie auf meinen trockenen Lippen.
gebet
mich
mit leeren händen
zu geben
lehre
meine leeren hände
kindwerdung des vatergotts
Gott steigt hinab
in die winzige macht
der ohnmächtigen
lernt langsam
menschlich zu schreien
menschlich zu sprechen
menschlich zu handeln
menschlich zu lieben
mensch werdend
wird Gott wirklich
Gott
christusorientiert
auf den verlassenen
verlasse dich
mit den verratenen
berate dich
auf den verrufenen
berufe dich
mit dem sterbenden
sterbe
und steh auf
fragmente für zukunft
zuhause nicht ganz
in dem was ist
viel mehr in dem
was hoffnung erhofft
in eine einöde geboren
um vorzubereiten
ein hochzeitsmahl
zärtlichsein gegen die zwänge verbreiten
standfest beim sprachelosen
die taubstummensprache erlernen
siedeln am brechenden brot
übe hungrig werden
und manchmal
wird dir schon
alles brot