Dauerausstellung am Standort des Diözesanarchivs des Bistums Aachen • Entwicklung der Diözese spiegelt auch Historie und Entwicklungen der Regionen wider • Zur Heiligtumsfahrt Aachen sind die ersten Stationen zu sehen:Wo sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Bistums begegnen
Zur Heiligtumsfahrt Aachen sind drei Stationen realisiert, die folgende Themen behandeln: die Baugeschichte von St. Paul, das napoleonische Bistum Aachen (1802-1826), Christentum in der Region sowie Bistum Aachen – zum Zweiten. Voraussichtlich noch in diesem Jahr wird eine vierte Station eröffnet, die sich der Zeit des Nationalsozialismus widmet. Insgesamt wird die Dauerausstellung, die bis 2025 fertiggestellt sein soll, zirka zehn Stationen umfassen.
Informationen und bleibende Eindrücke
Die Dauerausstellung, die im wesentlichen von der Kuratorin Anke Asfur erstellt wurde, fügt sich harmonisch in die wiederhergestellten Seitenschiffe der ehemaligen Kirche ein. Die Standorte der Vitrinen sind mit Blick auf die Gestalt des Raumes gewählt. Der Raum der 1950er Jahre soll weitgehend wahrnehmbar bleiben. Die großen Vitrinen laden ein, Dinge auch spielerisch zu entdecken: etwa multimedial am Tablet oder sie verbergen Spannendes in Schubladen, die sich öffnen lassen. „Der Erlebnischarakter, der ganz leicht Historisches entdecken lässt, war uns wichtig“, sagt Dr. Beate Sophie Fleck, Leiterin des Diözesanarchivs; die ausgestellten Exponate sind dabei kein „Bistumsschatz“ oder etwa hochkarätige Kunstwerke, wie sie erläutert. Erzählt wird die Geschichte des Bistums anhand von Objekten, Fotos, Schriftstücken und Karten. Auch der Bischofsstuhl, der sowohl im ersten Bistum wie auch von 1931 bis 2001 benutzt wurde, ist zu sehen, ebenso der Bischofsstab aus dem Jahr 1931, den später auch Bischof Klaus Hemmerle und Heinrich Mussinghoff nutzten. Da ist auch die 200 Kilogramm schwere Bronzeglocke aus der abgebaggerten Pfarrkirche Laurenzberg (1860) oder ein Erinnerungsblatt an die Heiligtumsfahrt aus dem Jahr 1750.
Das Diözesanarchiv ist bereits seit 2018 in der ehemaligen Kirche untergebracht. Vorgabe für die Planungen war es, so wenig wie möglich in die Bausubstanz des denkmalgeschützten Sakralgebäudes einzugreifen. Möglich wurde dies durch eine Haus-in-Haus-Konstruktion. Nun wurden Fenster, Wände und Fußboden saniert, die barocken Figuren wieder eingefügt sowie der ehemalige Altarbereich zurückgebaut. Ein barrierefreier Zugang ist nun möglich. „Mit der Fertigstellung von Seitenschiffen und Chorbereich ist der geplante Entwurf umgesetzt und das Erlebnis des Raumes komplett“, freut sich Architekt Martin Schlüter.
Mit der Wiederherstellung der ehemaligen Kirche wird das Bistum Aachen auch den Auflagen des Denkmalschutzes gerecht. Insgesamt liegen die Kosten dafür bei zirka einer Million Euro.
Öffnungszeiten während der Heiligtumsfahrt Aachen:
Sonntag bis Donnerstag, 11. bis 15. Juni, jeweils von 13 bis 17 Uhr. Jeweils um 15 Uhr findet eine Führung statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Nach der Heiligtumsfahrt wird die Dauerausstellung für Besucher des Diözesanarchivs sowie für angemeldete Gruppen (etwa Schulklassen) zugänglich sein.
Das Diözesanarchiv – Gedächtnis des Bistums Aachen
Untergebracht ist das Diözesanarchiv mit drei Kilometern Archivalien in der ehemaligen Kirche St. Paul an der Jakobstraße. Zu den wichtigsten Beständen zählen unter anderem Dokumente der Bischöflichen Sekretariate, des Generalvikariates und des Domkapitels. https://www.bistum-aachen.de/Bischoefliches-Dioezesanarchiv