Bis zur Heiligtumsfahrt laden elf Gemeinden dazu ein, ihre materiellen und immateriellen Reichtümer zu erkunden:Entdecke mich – Schatzsuche in Aachener Kirchen
Dem interpretatorisch großen Spielraum entsprechend haben zehn katholische Gemeinden sowie die evangelische Annakirche für die kommenden Wochenenden ein buntes Programm als Hinführung zur Heiligtumsfahrt erstellt. Gemäß dem Wallfahrtsmotto „Entdecke mich“ laden sie zur „Schatzsuche in Aachener Kirchen“ ein. Kunsthistorische Objekte und wertvolle Sakralgegenstände werden dabei nicht relativierend versteckt, sondern in den historischen und theologischen Kontext gesetzt. Interessierte „Schatzsucher“ haben an den Aktionswochenenden die Möglichkeit, Exponate zu entdecken, die sonst nicht oder nur selten zu sehen sind – zum Beispiel das Bürgerevangeliar und eine Ehering-Monstranz in St. Donatus, eine kostbar verzierte Monstranz aus der Werkstatt August Witte in St. Severin, ein Krippenreliquiar in St. Adalbert oder den seit der Flut ausgelagerten Schatz der Propsteikirche St. Kornelius in Kornelimünster.
Aber nicht nur die Kunst- und Sakralschätze stehen im Fokus. Ergänzend zum individuellen Programm der vier für die Pfarrei Franziska von Aachen teilnehmenden Gemeinden zeigen St. Peter, St. Foillan, Heilig Kreuz und St. Adalbert abwechselnd eine Fotoausstellung mit dem Titel „Schätze - gestern, heute, morgen“. Dazu Pfarrer Timotheus Eller: „Der Mensch selbst ist ein Schatz, mehr als Gold und Silber aus vergangener Zeit. Die Kirche lebt in den Menschen und für die Menschen. Gleichzeitig mit den Kunstschätzen zeigen wir exemplarisch Bilder von Männern und Frauen, die - vom Glauben bewegt – in unserer Pfarre dem Evangelium heute Hand und Fuß geben.“
Einen ähnlichen Ansatz verfolgt die Pfarrei St. Jakob. Mit Exponaten und Konzerten, mit Chören, Kirchenführungen, Gesprächen und Mitmachaktionen präsentiert sie ihre „Schätze fürs Leben“: die Familienkirche, die Pilgerkirche, die Jugendarbeit und die soziale Stadtteilarbeit.
„Das ist ein spannender Ansatz“, freut sich Dompropst Rolf-Peter Cremer in seiner Funktion als „Heifa-Chef“ auf die kommenden Wochenenden. „Ich möchte dazu ermutigen, Jahrtausende alte Traditionen und materielle und immaterielle Ausprägungen des christlichen Glaubens in den Blick zu nehmen!“
Die Termine im Überblick
24./25. Februar: St. Johann, Burtscheid
03./04. März: St. Peter
10./11. März: St. Severin, Eilendorf
17./18. März: Annakirche und St. Josef und Fronleichnam
24./25. März: St. Donatus, Brand
31. März / 01. April: St. Foillan
21./22. April: Heilig Kreuz
28./29. April: St. Jakob
05./06. Mai: St. Adalbert
12./13. Mai: St. Kornelius, Kornelimünster
Entdecke mich: die Heiligtumsfahrt Aachen
Seit 1349 kommen Pilgernde, Glaubende, Suchende und Neugierige zur Heiligtumsfahrt, bei der die im Aachener Dom befindlichen Heiligtümer verehrt werden. Bei den Tuchreliquien handelt es sich der Überlieferung nach um das Kleid Marias, das sie in der Geburtsnacht getragen hat, die Windel Jesu, das Enthauptungstuch des heiligen Johannes des Täufers und das Lendentuch Jesu. Sie werden nur alle sieben Jahre dem Marienschrein entnommen. Aufgrund der Corona-Pandemie musste der siebenjährige Rhythmus allerdings unterbrochen werden: Statt 2021 findet die Wallfahrt erst im kommenden Jahr statt vom 9. bis 19. Juni 2023.
Das biblische Leitwort für die Heiligtumsfahrt 2023 lautet „Für wen haltet ihr mich?“ (Mt 16,15). Es ist die Frage an die Christen, wie sie Jesus als den von Gott gesandten Christus anerkennen. Ergänzt wird es durch das Motto „Entdecke mich": eine Einladung, das Wahrhaftige im Menschen und in sich selbst zu finden, Christus und den Glauben neu oder anders entdecken durch das Erlebnis der Heiligtumsfahrt.
Nähere Informationen zur Heiligtumsfahrt gibt es unter: