Das Kleid Mariens, die Windel Jesu, das Lendentuch Jesu und das Enthauptungstuch Johannes des Täufers: Die vier großen Aachener Heiligtümer, die alle sieben Jahre dem Marienschrein entnommen werden, spiegeln verschiedene Abschnitte eines Lebens wider: Geburt, Kindheit, Erwachsenenalter, Tod. Es sind sozusagen „Lebenskleider“. Was die Stoffe heute wertvoll und einmalig macht, ist ihre Bedeutung in einem bestimmten Moment im Leben dieser Menschen. Aus Alltagsgegenständen wurden erzählende Stoffe. Das Domkapitel Aachen freut sich mit dem Künstler Uwe Appold, neue Stoffe ebenfalls eine Geschichte erzählen zu lassen: Sie spielt im barocken Hochaltar der Citykirche. Abraham van Diepenbeeck (1596-1675) malte 1630 Karfreitagsbilder für den dreistufigen Barockaltar in der Citykirche in Aachen. Sylvester 2011 gingen die Bilder bei einem Brand verloren. Uwe Appold hat die Bilder in dem dreistufigen Altar jeweils mit einem eigenen Thema entwickelt.
Zwei Bilder sind bereits enthüllt: die Taufe und Allgegenwart. Das dritte Bild ab Gründonnerstag 2023 zu sehen sein. Erst dann ist die Kunstinstallation komplett zu sehen.
Performance während der Wallfahrtstage
Während der Wallfahrtstage ergänzt außerdem noch eine regelmäßige Live-Performance die Installation. Bei der Performance stehen die Kleider vieler Frauen aus verschiedenen Nationen und Ländern symbolisch für die vielen Alltagsstoffe, die eine Tiefe und eine Geschichte bekommen durch die Menschen, die sie tragen – für die Vielen, die zur Heiligtumsfahrt nach Aachen kommen.
Gefördert wird die Kunstinstallation "Lebenskleider" aus Mitteln des Vermögens „Katharina und Maria Wienen“ von der Stiftung „Stiftungsforum Kirche im Bistum Aachen“. Mit der Stiftung werden nachhaltig vielfältige Aufgaben im kirchlichen Bereich unterstützt. Ebenso unterstützen die Pax-Bank, das katholischen Hilfswerk Misereor, die Evangelischen Studierendengemeinde Aachen (ESG) sowie die Katholischen Hochschulgemeinde Aachen (KHG).